Botox unterm Weihnachtsbaum



Weihnachten in der Stadt heißt Weihnachtsdeko in den Schaufenstern. Das Apotheken sich mittlerweile auch als normales Geschäft sehen, ist schon öfters aufgefallen und nun das: Botox nett dekoriert als Geschenkidee. Neben Nasenspray, Aspirin und Thermalwasser-Cremes liegt das Nervengift gegen Falten. Mit freundlichen Grüßen von der Pharmaindustrie. Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen sie bitte nicht Arzt oder Apotheker – denn die möchten schließlich Geld machen. Nervengift neben Rauscheengeln und Glitzersternen im Schaufenster, scheint sogar für Menschen des Vertrauens ganz selbstverständlich geworden zu sein. Gut, dass Sie nun noch nicht mal mehr überlegen müssen, wie Sie Ihre Lieben zum Fest beglücken: Rein in die Apotheke und munter zur Botox-Spritze gegriffen. Wenn Sie sich die Praxisgebühr sparen wollen könnten Sie sich das Gift gleich selber spritzen.



Damit hat der nette Herr im weißen Kittel dann auch nichts mehr zu tun.

War ja klar, das der Trend vom Gesicht alá Babyhaut auch in Deutschland nicht lang auf sich warten lässt. Aber gehört zu diesem Lifestyle nicht auch eine spezieller Rahmen in dem er zelebriert wird?

Botox-Bars (wie in New York kürzlich eröffnet), wo die Kunden/KundInnen in ihrer Mittagspause vorbeischauen, Champagner schlürfen und sich die Zornesfalte entfernen wegätzen lassen – das ist Dekadenz. Aber auch als solche deutlich erkennbar. Wenn aber ein Mann wie der eigentlich der Wissenschaft und dem Wohlergehen der Menschen verpflichtete Apotheker mit dem Faltenkiller winkt – dann ist das einfach nur noch bedenklich.

In diesem Sinne: Frohe, faltenlose Weihnachten und viel Glück!

0 Responses to "Botox unterm Weihnachtsbaum" (Leave A Comment)